Tal der Könige
Bei einer Ägyptenreise ist das Tal der Könige am Rande der Wüste in West-Teben ein Muss. Nur drei Kilometer von Luxor entfernt strömen zahlreiche Touristen vorbei an den Memnon Kolossen, die die Pharaonen Nekropole mit ihren 80 zumeist in Stein gehauenen Grabstätten auch heute noch beschützen. Das Tal der Könige am Wüstenrand gegenüber von Karnak ist geprägt von riesigen Bergen, die durch eine Felsformation in Pyramidenform dominiert wird. Sie trägt den Namen el Korn bzw. el-Qurn oder das Horn. Schon diese Landschaft ist beeindruckend.
Alle ägyptischen Herrscher ließen sich bis zu Ramses XI. (1100-1085 v. Chr.) im Tal der Könige begraben. Berühmtheit erlangte das Tal der Könige weltweit durch die ungeplünderte Grabanlage des Kindkönigs Tut-Anch-Amon, der zwischen 1354-1345 v. Chr. lebte. Sein beeindruckendes Grab entdeckte und öffnete 1922 der britische Archäologe und Ägyptologe Howard Carter und seitdem zieht es aus aller Welt Touristen an. Grabplünderungen waren im Altertum üblich und auch die von Thutmosis I. um 1530 v. Chr. begründete Tradition, die Grabstätten im Tal der Könige unterzubringen, konnte nicht alle Grabstätten davor bewahren.
Die Grabstätten wurden in verschiedenen Lagen in die Steinhänge des grandiosen Tals der Könige gehauen. Prinzessinnen, Prinzen und Königinnen der 19. und 20. Dynastie fanden ihren Platz im südlichen Bereich. Sie sind bescheidener ausgefallen als die Königsgräber und präsentieren standardisierte Totenbuchtexte an den Wänden. Dieser Teil des Tals wird das Tal der Königinnen genannt.
Zu besichtigen sind neben den Grabstätten auch viele Totentempel, die nach der 18. Dynastie entstanden sein sollen. Sie tragen auch den Titel Millionenjahrhäuser. Totentempel ließen sich Hatschepsut und Amenophis III., Ramses II. sowie Ramses III. errichten. Sie sind ebenso wie verschiedene Arbeitergräber auf dem grandiosen Gelände zu entdecken.
Insgesamt können aus konservatorischen Gründen nur wenige Gräber besichtigt werden. Mit dem Eintrittsticket können drei der Gräber angeschaut werden. Ein Extraticket gilt für den Besuch des Tut-Anch-Amon-Grabes. Fotografieren ist nicht erlaubt. Um die Gräber der Könige auch weiterhin der Nachwelt zu erhalten, ist geplant, in Zukunft Kopien der Gräber von Sethos I. sowie des Tut-Anch-Amon und das Königinnen-Grab der Nefertari anzufertigen, die originalgetreu dargestellt werden sollen.
Der Besuch der Grabstätten im Tal der Könige ist sehr empfehlenswert. Diese Pharaonengrabstätte sollte kein Ägyptenreisender verpassen.